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35. Internationaler Volkswandertag

Der Horrheimer Wandertag als geselliger Ausflug in der Freundesclique.

Margareta und Gerhard Großmann haben das Ziel schon in Sicht. Kurz vor halb zwölf nehmen sie mit Blick auf den Kirchturm die letzten Meter unter die Beine. 34 Mal sind die Eheleute aus Kleinglattbach schon beim Volkswandern in Horrheim zu Gast. „Es ist immer wieder schön hier", loben sie. Früher, ja da sind sie und ihre Freunde vom lockeren Wanderclub „Frohsinn" Kleinglattbach auch die Langstrecken gegangen, doch mit 76 Jahren muss man kürzertreten.

Endspurt:
Endspurt: Die Eheleute Großmann aus Kleinglattbach sind Dauergäste in Horrheim.

Da tut's auch die Rentnerstrecke mit sechs Kilometern. Margareta Großmann hat eine neue Hüfte und er hat „ebbes Malheur" mit einem Knie. „Aber das wird schon wieder", meint der Senior. Auf Leute wie das Ehepaar aus Glabbich kann sich der SV Horrheim verlassen. „Ich habe die Hoffnung, dass es diesmal 2000 Besucher werden", sagt Vorsitzender Rainer Götz gegen 11 Uhr. Es hat nicht ganz gereicht. Um halb zwei meldet er 1800 Teilnehmer. Doch man darf sicher sein, dass es in Wirklichkeit wesentlich mehr waren; viele wandern ohne Anmeldung, sparen sich die 1,50 Euro Mindestgebühr, die für einen Stempel im Wanderpass verlangt werden, sind dann aber auch nicht versichert. Wie wichtig eine Versicherung sein kann, hat sich im vergangenen Jahr gezeigt. Damals hatte es heftig geschneit. Ein Wanderer aus München stürzte beim Steinbachhof und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden. Fast drei Wochen lag er in Vaihingen. Rainer Götz und seine Frau haben den Mann damals auch noch versorgt,denn der hatte natürlich nur seine Wanderklamotten dabei. Schneebedingte Stürze waren diesesmal nicht zu befürchten (auch wenn der Klosterberg und der Eselberg weiße Häubchen hatten), allenfalls zugefrorene Pfützen. Doch denen konnte man ausweichen.

Dick eingepackt und mit vierbeiniger Begleitung auf Tour rund um Horrheim.

Drei Strecken bot der SV an, sechs, elf und 20 Kilometer, wobei die Elfer-Tour natürlich der Favorit war. Ganze Familienverbände wurden zwischen Horrheim und dem Ensinger See, dem Bartenberg und dem „Promillesträßle" Sersheim - Horrheim gesehen. Wer es sich an diesem kalten Januartag noch besonders geben wollte, der wagte sich auch noch in die Horrheimer Rebanlagen des Klosterbergs. Minus 9,5 Grad zeigte kurz vor sieben das Thermometer, als Vereinsboss Rainer Götz, der den Wandertag seit 13 Jahren hauptverantwortlich organisiert („eine Wanderabteilung haben wir leider nicht mehr"), die Mettertalhalle aufschloss. Da standen schon die ersten Leute vor der Tür, die heiß auf die Tour waren. Und der Zulauf wollte nicht abreißen. „Da schafft man gerne, wenn man das sieht", freut sich Götz, der sich auf einen Stamm von rund 50 Helferinnen und Helfer verlassen kann. Natürlich sei es nicht mehr so wie vor 20, 30 Jahren. Damals hätten die amerikanischen Soldaten und ihrer Familien das Volkswandern dominiert. „Bis zu 4000 Gäste hatten wir in guten Jahren", weiß Götz noch, „mit den Bussen sind die Amis angereist." Das ist Vergangenheit. Andere Vereine haben sich inzwischen aus der Veranstaltungsreihe ausgeklinkt (etwa der SC Hohenhaslach), dafür sind neue dazugekommen (Aurich, Enzweihingen), die durchaus Zuspruch haben. Gab es früher als Auszeichnung Plaketten, die schwer am Anorak zogen, so hat sich das völlig gewandelt. Den meisten Gästen genügt ein Stempel für den Wanderpass. Wer wollte, konnte sich gestern noch etwas aus dem Fundus der letzten Jahre erwandern - mehr oder weniger kitschige Stofftiere, die auch mal weg müssen. In Horrheim wird übrigens immer am letzten Sonntag im Januar gewandert - ob's stürmt oder schneit. Und ein ganz wichtiger Service ist der Bus-Pendelverkehr zum Vaihinger Bahnhof. Wolfgang Götz ist seit Jahr und Tag hier der Chauffeur. „Eine tolle Sache", freuen sich die Gäste - und kommen am 29. Januar 2012 bestimmt wieder. „Wenn wir noch fit sind." Die größten Wandergruppen: Wanderverein Schömberg, 89; Besenhex Tiefenbach, 53; Wanderfreunde Flacht, 53; Wanderfreunde Grombach, 50; Wanderfreunde Bitzfeld, 47. Für sie gab es Geschenkkörbe. Auch Pokale sind inzwischen out.

Quelle: (vkz)

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