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FSV 08 Bissingen - SV Horrheim 2:1 (1:0)

Kerstin Englert (Mitte) behauptet sich hier gleich gegen zwei Bissingerinnen. Doch am Ende reicht es für Horrheim nicht zu Platz zwei.

Die Partie begann schon äußerst ungünstig für die Gäste aus Horrheim. Bereits nach fünf Minuten war jeglicher Matchplan über den Haufen geworfen. Sarah Arlotta schob den Ball, nachdem sie steil geschickt worden war, an Hannah Schmidtke vorbei zum 1:0 ins Netz. Zu den hohen Temperaturen, die beide Teams zu ertragen hatten, lähmte der frühe Rückstand die Horrheimerinnen ganz offensichtlich zusätzlich. „Wir sind nach dem frühen Rückstand nicht richtig ins Spiel gekommen und dem Rückstand dann lange hinterhergelaufen“, bestätigt auch SVH-Trainer Markus Messirek. Immerhin hatte Marie Pfaffeneder rund um die 30. Minute zwei Halbchancen. Die eine schloss sie zu unplatziert ab, so dass Torhüterin Janine Brinnig den Ball locker herunterfangen konnte, und die andere verzog sie knapp rechts am Tor vorbei. Viel mehr kam in der ersten Hälfte von den Gästen nicht. Und da Bissingen abwarten konnte, entwickelte sich zunächst ein eher mauer Sommerkick, in dem die Gastgeberinnen sogar noch die besseren Chancen hatten. In der 32. Minute verfehlte Janina Fernandez Sanchez mit einem Heber vom linken Strafraumeck nur äußerst knapp das Ziel. Und in der 44. Minute hatte Schmidtke Glück, nachdem sie eine Flanke unterlaufen hatte, dass Janina Fernandez Sanchez völlig frei am langen Pfosten eher eine Rückgabe spielte als wirklich schoss. Trotz Pause im Schatten und Neuausrichtung durch den Trainer wurde das Horrheimer Spiel in der zweiten Hälfte nicht besser. „Die Bissingerinnen wollten, wir haben uns etwas herausgenommen. Ich weiß nicht, ob es zu warm war, aber Bissingen musste ja auch in dieser Hitze spielen. Bei uns war nicht zu sehen, dass wir unbedingt wollten“, ärgert sich Messirek über das Spiel seines Teams über weite Strecken. So war Horrheim oft einen Schritt zu langsam. Wie beim 0:2 in der 50. Minute. Ausgangspunkt war im rechten Mittelfeld Marie Claire Fischer, die ihre Gegnerin aussteigen ließ und dann alle Zeit der Welt hatte, einen Pass zentral an die Strafraumkante zu Anna Sanchez zu spielen, die dort völlig frei stand. Anna Sanchez hätte schon abschließen können, leitete aber uneigennützig direkt weiter nach rechts in den Strafraum, wo erneut Arlotta Torhüterin Schmidtke aus kurzer Distanz ins kurze Eck keine Chance ließ. Horrheim schien nun endgültig zusammenzubrechen. Doch in der 65. Minute wachte das Messirek-Team dann plötzlich auf. Bei einem Laufduell ging Lena Müller am rechten Strafraumeck zu Boden. Die zahlreichen Horrheimer am Spielfeldrand forderten genauso laut Strafstoß wie die Spielerinnen und das Trainerteam. Doch der Pfiff von Jennifer Raich (Löchgau) blieb aus. Und man konnte die Situation tatsächlich auch so bewerten. Die Bissingerin war einen halben Schritt vorne, schob sich zwischen Ball und Gegnerin und Lena Müller lief dann hinten auf. Auf Horrheimer Seite sah man das Ganze dagegen eher als Bodycheck. Der nicht gegebene Strafstoß löste bei den SVH-Spielerinnen aber offenbar eine Trotzreaktion aus. Nachdem sich schon zuvor zumindest der Anhang von der Unparteiischen benachteiligt gefühlt hatte, wollte die Mannschaft nun zeigen, dass sie auch ohne Hilfe etwas reißen konnte. Plötzlich gingen die Spielerinnen den einen Schritt mehr, den sie zuvor noch vermieden hatten. Beinahe wäre das schnell belohnt worden. Lena Müller lief die Torhüterin an, und Brinnig bekam den Ball ans rechte Strafraumeck zu Marie Pfaffender, doch die verfehlte knapp den langen Pfosten. Nur eine weitere Minute später durfte dann aber gejubelt werden, als Bissingen den Ball nicht aus dem Strafraum bekam und Lena Müller aus dem Getümmel einfach abzog (67. Minute). Brinnig flog zwar noch, bekam die Hand aber nicht mehr an den Ball. Den Horrheimerinnen war nun anzumerken, dass sie doch noch den Punkt holen wollten, der für den Relegationsplatz gereicht hätte. 08 Bissingen verstärkte allerdings die Defensivbemühungen, und so musste es der SVH immer wieder mit langen Bällen versuchen. Die waren aber zumeist eine sichere Beute von Sabrina Wamsler, die eine Art Ausputzer spielte. So entwickelten sich die dicksten Chancen zum Ausgleich aus Standardsituationen. In der 83. Minute konnte Brinnig einen Freistoß von Lena Müller aus gut 25 Metern nur nach vorne prallen lassen, sicherte den Ball dann aber haarscharf vor zwei einschussbereiten Horrheimerinnen. Und in der dritten Minute der Nachspielzeit bekamen die Gastgeberinnen den Ball nach einem langen Freistoß aus dem Mittelfeld einfach nicht aus der Gefahrenzone. Wie beim Anschlusstreffer versuchte es nun Anna-Lena Collmer aus dem Getümmel, doch Brinnig bekam gerade noch die Fingerspitzen an den Ball. Dabei wehrte sie ihn so unglücklich zur rechten Seite ab, dass Horrheim noch eine Nachschusschance hatte. Der Ball flog aber parallel zur Torlinie, touchierte noch den langen Pfosten und ging dann ins Aus. Es war die allerletzte Aktion, denn danach pfiff Raich ab. „In den letzten 20 Minuten haben wir noch einmal aufgedreht. Das war leider zu spät, weil wir unsere Chancen nicht genutzt haben“, zog Messirek ein ernüchtertes Fazit und haderte auch noch ein wenig mit der Schiedsrichterentscheidung in der 65. Minute: „Wenn sie den Elfmeter gegeben hätte, wären wir dran gewesen. Und dann wäre auch das Spiel anders ausgegangen.“

SV Horrheim: Hannah Schmidtke – Alani Tiefenbach, Kerstin Englert, Marie Pfaffeneder, Sabrina Müller (57. Henrike Reinsch), Anna-Lena Collmer, Maya Cords (30. Jule Götz), Anna Zündel, Nadine Pfaffeneder, Juliane Friedmann (62. Kim Aichele), Lena Müller.

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