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SV Horrheim - TSV Großglattbach 0:1 (0:1)

Großglattbachs Heiko Neu (links) leitet einen Abschlag per Kopf gegen Horrheims Thomas Trinkl in Richtung gegnerisches Tor weiter.

Es lief die 16. Minute, als Großglattbachs Michael Schlosser im eigenen Strafraum mit einem Schrei zu Boden ging. Bei einem Zweikampf war er im Rasen hängen geblieben. „Ich hoffe ja, dass die Verletzung nicht so schlimm ist. Aber ich befürchte, es ist ein Kreuzbandriss. Michael hat es Knacken gehört“, berichtet Großglattbachs Trainer Martin Kern. Es war nicht nur das Aus für Schlosser. Nach fünfminütiger Unterbrechung wurde er mit einer Trage vom Platz gebracht und später mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus. Es war auch die Aktion, die überraschender Weise den Gegner, den SV Horrheim, komplett aus dem Rhythmus gebracht hat. „Wir sind eine junge Mannschaft. Das hat uns komplett verunsichert“, erklärt SVH-Übungsleiter Sergej Hilgenberg. Danach ist den Horrheimern überhaupt nichts eingefallen, die defensiv eingestellten Großglattbacher zu überspielen. „Wir hatten eigentlich viel Platz im Mittelfeld. Doch wir sind immer wieder ins Abseits oder auf den Gegner drauf gelaufen“, moniert Hilgenberg. Vor allem die beiden Großglattbacher Innenverteidiger Christian Gläser und Andreas Geiger, der erkältet in die Partie gegangen war, gewannen fast jeden Zweikampf. „Die Außenverteidiger und die Viererkette davor haben aber auch super gearbeitet. Wir haben genau das gemacht, was wir uns im Training erarbeitet haben“, lobt Kern. Und wenn die Horrheimer einmal auf den Außenbahnen oder durch Pässe in die Schnittstelle durchkamen, dann war der entscheidende Pass zu ungenau. Entweder er wurde in den Rücken des mitlaufenden Mannschaftskameraden gespielt oder fand überhaupt keinen Abnehmer, weil er ins Leere gepasst wurde. „Wir haben auch oft die falschen Entscheidungen getroffen“, erklärt SVH-Trainer Hilgenberg. Horrheimer Chancen nach Schlossers Verletzung resultierten entweder aus Standardsituationen oder waren Einzelaktionen. So hat Hannes Widmann nach einer Ecke von Domink Haydl den Ball per Kopf am langen Pfosten nicht richtig erwischt, so dass das Spielgerät deutlich am Kasten vorbeiging (34. Minute). Oder aber Pascal Kohler verpasste in der 54. Minute eine scharfe Hereingabe von Oliver Seidel nach einer Ecke am Elfmeterpunkt mit der Fußspitze um Zentimeter. Am gefährlichsten war noch ein Schuss von Widmann aus rund 25 Metern, der sich auf die Latte senkte (39.), und ein Freistoß von Florian Palesch aus rund 20 Metern in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit, den Großglattbachs Torwart Adrian Sieber aus dem Winkel fischte (45.+5). Vor Schlossers Verletzung waren die Horrheimer dagegen noch bemüht, den Abwehrriegel der Gäste spielerisch zu knacken. „In der ersten Hälfte der ersten Halbzeit hatten wir noch unseren Rhythmus“, berichtet Hilgenberg. Das erste Mal gefährlich wurde es aber nach einem Freistoß aus dem Halbfeld. Der Ball, getreten von Daniel Stierle, war wahrscheinlich als Flanke gedacht, wurde aber immer länger. Sieber bekam gerade noch die Fingerspitzen dran und lenkte das Spielgerät erst auf die Latte und dann im Nachfassen zur Ecke (4.). Elf Minuten später verlor Yusuf Jannan den Ball fast am eigenen Strafraum. Doch Sieber verkürzte gegen den anstürmenden Dominik Haydl den Winkel so geschickt, dass der Ball weit übers Gehäuse flog (15.). Der Abschlag kam aber postwendend zurück. Und obwohl Schlosser schreiend zu Boden gegangen war, brachte Haydl den Ball vor den Kasten. Sieber lenkte mit den Fingerspitzen den Schuss von Marius Kohler am kurzen Posten aber gerade noch an das Aluminium (16.). Doch auch die Großglattbacher brachten offensiv kaum etwas zustande. „Wir wollten erst einmal defensiv spielen. Den jeweils Ballführenden wollten wir aber sofort unter Druck gesetzt, so dass er nur lange Bälle schlagen konnte“, berichtet Kern. Das Pressing wurde in der 11. Minute auch beinahe belohnt. Heiko Neu und Marvin Prohaska nahmen an der Seitenauslinie Oliver Seidel und Palesch den Ball ab. Bei der Flanke scheiterte aber Jannan am langen Pfosten an SVH-Torwart Sascha Berger per Kopf. Das 1:0 in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit war dann auch eher ein Zufallsprodukt. Ein Freistoß von Robin Rothenberger aus dem Halbfeld war für Jonathan Gayer gedacht. Der Großglattbacher Mannschaftskapitän sprang allerdings unter dem Ball durch. Dahinter wurde Oliver Seidel vollkommen überrascht. Das Spielgerät sprang ihm ans Knie und von dort ins eigene Netz (45.+1). Rund eine Viertelstunde vor Schluss verloren die Gastgeber dann auch noch ihren Mannschaftskapitän Daniel Stierle (78.). Nach einem Foul von Rothenberger blieb der Mittelfeldspieler wie Schlosser nach 16 Minuten mit Schmerzensschreien am Boden liegen. „Das ist bitter. Er hat sowieso schon seit Langem Probleme mit dem Knöchel und hat auch getaped gespielt. Dann hat ihn der Großglattbacher auch wieder direkt am Knöchel erwischt“, erklärt Hilgenberg. „Ich denke, er wird wieder drei bis vier Wochen fehlen. Dabei braucht Daniel vor allem eins: Spielpraxis, um wieder richtig reinzukommen.“

SV Horrheim: Sascha Berger – Mario Werthwein, Paul Arnold, Pascal Kohler, Oliver Seidel, Daniel Stierle, Dominik Haydl, Florian Brosi, Thomas Trinkl (33. Hannes Widmann), Florian Palesch (74. Maximilian Seidel), Marius Kohler.

TSV Großglattbach: Adrian Sieber – Yahya Altin, Andreas Geiger, Christian Gläser, Robin Rothenberger, Jonathan Gayer, Heiko Neu, Michael Schlosser (22. Uwe Prohaska, 86. Marcel Folk), Yusuf Jannan, Tobias Baisch, Marvin Prohaska (45. Marcus Kugler).

Tore: 0:1 Oliver Seidel (45.+1/Eigentor).

Spieler des Tages: Christian Gläser, Andreas Geiger (beide TSV Großglattbach).

Schiedsrichter: Georgios Kordokusis.

Zuschauer: 40.

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